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DGS - Uche Okeke, Christ

Das Ölgemälde zeigt einen im Wald sitzenden Mann. Der Titel "Christ", englisch für "Christus", wurde handschriftlich auf der Rückseite vermerkt. Die Komposition ist in zwei Ebenen aufgeteilt: Im oberen Bilddrittel sind die gekurvten Stämme eines Waldes. Die Bäume bilden den Bildhintergrund. Im Vordergrund beansprucht ein sitzender Mann die unteren zwei Drittel der Bildfläche.

Die Figur des sitzenden Mannes ist fast achsensymmetrisch. Über dem Mittelpunkt der Bildfläche ist der Kopf positioniert. Der Kopf des Mannes blickt auf den Betrachter. Das Gesicht wird als Trapez beschreiben. Die hohe Stirn ist deutlich breiter als die Wangenpartie. Das Kinn wird von einem sauber gestutzten Bart bedeckt. Auf dem Kopf trägt der Mann einen Turban.

Im Turban wird das Licht der Abendsonne reflektiert. Vielleicht hat jemand den Turban mit einem Heiligenschein verwechselt. Ob es sich wirklich um eine Christusdarstellung handelt? Die hohe Stirn, die schlanke, stark geschwungene Nasenpartie, vor allem aber die schemenhafte Schilderung der Augen und des Mundes erinnern stark an die Züge einer Maske.

Das Gemälde entstand 1961. Damals entwickelte Uche Okeke in Zaria neue Bildformeln für eine afrikanische moderne Kunst. „Junge Künstler in einer jungen Nation, das sind wir!” – so beschrieb Okeke sein Selbstverständnis. „Nigeria braucht eine lebendige Kunstschule mit einer neuen Philosophie – unsere eigene Renaissance!”

Uche Okeke zitiert aus der klassischen europäischen Malerei. Er stellt die Zitate in einen neuen Zusammenhang und fordert zur Diskussion und zum Nachdenken heraus.


Verantwortlich für die Redaktion: Philipp Schramm

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