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Bayerische Forschungs- und Informationsstelle – Inklusive Hochschulen und Kultureinrichtungen (BayFinK)

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DGS - Lantoro Art

Die Neuropsychatrische Klinik in Abeokuta verweist auf ihrer Homepage nicht ohne Stolz auf ihre lange Tradition innovativer Ansätze. Dabei bleibt unerwähnt, dass hier schon in den fünfziger Jahren mit den therapeutischen Möglichkeiten von Kunst experimentiert wurde. Damals hieß die Einrichtung noch Lantoro Mental Asylum. Ulli Beier und Susanne Wenger besuchten die Einrichtung 1952 und starteten dort ein Projekt, das fast zwei Jahre lang dauerte.

Sie versorgten die Patienten mit Papier, Stiften und Farbe und regten sie zum Malen an. Auf diese Weise entstanden hunderte von Zeichnungen und Aquarellen, die in den folgenden Jahren immer wieder ausgestellt wurden. In der aktuellen Ausstellung wird eine Auswahl der Arbeiten, die damals in der Lantoro-Klinik entstanden, gezeigt.

Pflanzen, Menschen und Tiere werden in expressiven Farben beschrieben. Das Papier ist oft schon ziemlich vergilbt. Nach siebzig Jahren und verschiedenen Ausstellungen in Afrika, Europa und Ozeanien werden die Arbeiten nun im Iwalewahaus neu gesichtet und bearbeitet. Eine kleine Auswahl aus den mehr als 100 Arbeiten ist nun an den Wänden zu sehen.

In Deutschland wurde Kunst, die von Patienten in Nervenheilanstalten geschaffen wurde, vor allem durch die Sammeltätigkeit von Hans Prinzhorn bekannt. Er begründete die Prinzhorn-Sammlung in Heidelberg, bis heute eine der bekanntesten Adressen für diese Kunst. In Amerika wurde für diese Kunstrichtung der Begriff Outsider-Art, Kunst der Außenseiter, geprägt. Outsider-Art ist heute in vielen Museen zu finden, zum Beispiel auch im Kunstmuseum Bayreuth. Und eben auch im Iwalewahaus.


Verantwortlich für die Redaktion: Philipp Schramm

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