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Bayerische Forschungs- und Informationsstelle – Inklusive Hochschulen und Kultureinrichtungen (BayFinK)

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Die Geschichte dieser Ausstellung beginnt im Herbst 2020 mit einem Neuzugang zur Sammlung des Iwalewahaus. “Loneman in Cuba” steht auf der Rückseite dieses starken und überraschenden Werks. ’Stark’, weil es uns sofort mit seiner expressiven und geheimnisvollen Kraft in seinen Bann gezogen hat; ‘überraschend’, weil es sich nicht in die Reihe der uns bekannten Arbeiten des Künstlers Tijani Mayakiri einfügen will. Die Ausstellung ist eine Spurensuche: Welche Werke Tijani Mayakiris sind bereits Teil der Sammlung des Iwalewahaus? Welche Arbeiten anderer Künstler:innen sind vergleichbar? Ist “Loneman in Cuba” vielleicht gar kein Mayakiri? Was ist charakteristisch für einen Mayakiri? Was wissen wir überhaupt über den Künstler? Das Ergebnis ist eine Werkschau von 34 Arbeiten, die wir Tijani Mayakiri zuschreiben und den Arbeiten weiterer Künstler:innen, mit denen wir sie formal und historisch zusammen betrachten wollen. Gemeinsam mit den Besucher:innen begeben wir uns auf die/folgen wir der Spur von Tijani Mayakiri und der Kunst aus Osogbo, Nigeria. Die Ausstellung lädt zu bemerkenswerten Bildakten aus der Sammlung Iwalewahaus ein; dazu, die Werke zu genießen und uns Gedanken zu Fragen des Stils, des Materials und Besonderheiten der Kunst Tijani Mayakiris, zum Beispiel der typischen Darstellung der Augen, des Munds oder der Nase zu machen. Tijani Mayakiris Werke sind in verschiedenen Drucktechniken ausgeführt und beleuchten damit auch die Geschichten der Kunst-Workshops in Osogbo und Ife in den 1960er Jahren. Die Ausstellung gibt den Werken Raum, eröffnet Wege der Kunsterfahrung und möchte anregen, Methoden und Konzepte zu reflektieren. Eines dieser Konzepte ist das der fluiden Ontologie – gemeint sind IT-Ontologien in unserer digitalen Forschungsumgebung. Letztlich geht es darum, zu verstehen, wie unser Wissen über Kunst und Künstler:innen zustande kommt. Wir stellen also vor allem Fragen: nach dem Archiv – ‚Wo kommt das Wissen her?‘; nach dem Bildakt – ‚Was können wir in unmittelbarer Begegnung erfahren?‘; und ‚Wie können wir neue Verbindungen ermöglichen?‘ Die Antworten sind Teil eines Forschungsprozesses, den wir noch nicht – ‚not yet‘ – abgeschlossen haben. Vorerst jedenfalls verbinden wir den ‘Loneman in Cuba’ mit dem Künstler Tijiani Mayakiri – aber machen Sie sich selbst ein Bild!

Verantwortlich für die Redaktion: Philipp Schramm

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